Für den 20. Sud war wieder ein Altbier vorgesehen — nur diesmal in einer Variante: Erstmals wurde Sauermalz und Pale Ale Malz (statt Wiener Malz) verwendet. Auch beim Hopfen gab es einen Wechsel in der Startaufstellung. Die bisherige Kombination aus Hallertauer Mittelfrüh und Tettnanger musste pausieren, statt dessen kam als Bitter- und Aromahopfen der Hallertauer Tradition ins Spiel. Das Ziel: Ein herberes Altbier.
So ging es früh am Tage an die Arbeit. Knapp 5 kg Malz wurden durch die Malzmühle gejagt. Quietschenderweise kamen die Malzkörner durch die Walzen. Der Großteil der Malze, nämlich das Münchner und das Pale Ale Malz, waren noch aus den Säcken, die mein Schwager mir aus dem Malzhandel bei Recklinghausen mal mitgebracht hatte, da. Ungeschrotet, natürlich, da er so länger haltbar ist. Das Pale Ale Malz sollte dabei dem Bier einen vollmundigen Charakter geben, während das neu hinzugenommene Sauermalz die Hopfenausbeute optimieren soll.
Auch beim Hopfen gab es Änderungen. Nachdem meine Ernte des Spalter Select letztes Jahr weitgehend ausgefallen ist, wurde nun komplett auf den Hallertauer Tradition gesetzt. Seine Charakteristik: Eher mild, kräuterig, blumig, grasig, und leicht würzig. Perfekt also.
Der Brautag selber ging ohne Probleme von statten. Neben Michael war diesmal auch Kevin, beide aus Neuenbaum, als helfende Hand dabei. Nach den covid-bedingten Checks ging’s auch gleich los. Kevin durfte bei seinem ersten NOR APA Sud dann auch das Einmaischen übernehmen.
Als Namenspate für diesen Sud kam diesmal der Sandhof in Derikum auf den Plan. Dieser Hof wurde erstmals 1298 erstmals erwähnt und befand sich lange im Besitz der Neusser Regulierherren, ehe er nach der Säkularisation an die Familie Cappel überging. Der Name deutet darauf hin, dass es zumindest ein Sandvorkommen in der Region gab oder sogar Sand gefördert wurde, der dann etwa beim Hausbau verwendet wurde.
Das Ergebnis war tatsächlich ein Altbier, das mit einer angenehmen Bittere und knackiger Würze zu überzeugen weiß. Ich bin mir sicher, dass ich dieses Rezept noch häufiger brauen werde 🙂
Die Daten
Gebraut am 05.02.2022
Abgefüllt am 02.03.2022
Stammwürze: 12 Grad Plato
Das Rezept
Münchner Malz: 2,75 kg
Pale Ale Malz: 1,47 kg
Sauermalz: 0,15 kg
Caramünch II: 0,46 kg
Carafa spezial II: 0,032 kg (nach der ersten Rast zugegeben)
Gußführung:
Hauptguß: 16,5 Liter
Nachguß: 14 Liter
Maischplan:
Einmaischen bei 52 °C
1. Rast bei 62 °C (40 Minuten)
2. Rast bei 72 °C (35 Minuten)
Abmaischen bei 78 °C (danach 15 Minuten Rast)
Hopfen:
Hallertauer Tradition (6,3%)
1. Gabe: 45 g für 60 Minuten
2. Gabe: 17 g für 30 Minuten (bis 95 °C)
Anschließend Whirlpool
Hefe: Brewferm TOP